Wolf

Erster Wolf in NRW angesiedelt

NRW wird jetzt auch zum Wolfsgebiet. Eine erste Wölfin ist in der Nähe von Wesel heimisch geworden. Das berichtet jedenfalls die Bildzeitung. Das Tier ist – wie fast alle Wölfe in Deutschland – registriert. Anhand der Nummer (GW954f) können Wolfsforscher erkennen, dass die Wölfin aus Niedersachsen nach NRW eingewandert ist.

Hinter dem reißerischen Titel „Die Angst der Schäfer vor dem Wolf“ verbirgt sich ein kurzer Beitrag, der jedoch interessante Fakten rund um das Thema Wolf in NRW bereit hält.

  • Der erste Wolf in NRW wurde bereits 2009 gesichtet. Bis heute gab es mehr als 20 Wolfssichtungen in NRW.
  • Das erste Schaf wurde von einem Wolf in NRW 2014 im Kreis Minden-Lübbecke gerissen.
  • Im Jahr 2016 wurden bundesweit fast 1100 Nutztiere von Wölfen gerissen (87 Prozent Schafe und Ziegen).
  • Aktuell gibt es bundesweit 75 anerkannte Wolfsgebiete in Deutschland – die meisten in Sachsen (21). In NRW gibt es noch kein Wolfsgebiet, das könnte sich jetzt ändern.
  • Für tote Nutztiere erhalten Bauern und Schäfer eine Entschädigung. In offiziellen Wolfsgebieten allerdings nur, wenn dort Schutzmaßnahmen gegen Wölfe ergriffen wurden. Solche Schutzmaßnahmen (Zäune, Hunde) bezahlt das Land NRW dann zu 80 Prozent – aber nur in ausgewiesenen Wolfsgebieten. Wird so ein Wolfsgebiet also offiziell ausgewiesen, können Bauern und Schäfer auf finanzielle Unterstützung bei der Errichtung von Schutzmaßnahmen zählen.

Der Sprecher der Schafzüchter in NRW fordert daher, dass jetzt zügig ein Wolfsgebiet im Kreis Wesel ausgewiesen wird. Auch eine Anpassung der Hundeverordnung, damit Herdenschutzhunde auch nachts bei den Schafen innerhalb des Elektrozaunes bleiben dürfen.

Das LANUV will aber erstmal nur das Wolfsmonitoring ausweiten und fortführen.

Damit dürfte das Thema Wolf in NRW auch für Jäger wieder aktuell werden. Schon lange gibt es Forderungen, den Wolf im Jagdrecht zu erfassen, damit eine wirksame Bestandskontrolle erfolgen kann.

Nachtrag:

Die Meldung der BILD ist wohl nicht ganz korrekt. Aufgrund genetischer Nachweisean den gerissenen Tieren geht das Landesumweltamt (LANUV NRW) wohl auch davon aus, dass die Wölfin im Verlauf des Jahres 2018 im Bereich Schermbeck (Kreis Wesel) standorttreu geworden ist. Das Umweltministerium NRW hat in dem betreffenden Landschaftsraum daher mit Wirkung zum 01.10.2018 erstmals ein „Wolfsgebiet“ in Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Das „Wolfsgebiet Schermbeck“ umfasst einen bedeutenden Anteil des Naturparks Hohe Mark mit seinen ausgedehnten Wäldern und angrenzenden Kulturlandschaften

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