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Den Jagdschein machen – Jäger werden

Den Jagdschein machen, das ist der Traum von vielen jungen und auch älteren Menschen. Die Frage ist nicht, was dafür spricht, den Jagdschein zu machen, sondern was spricht dagegen?

Inhaltsverzeichnis

„Jagdschein machen“ ist Umgangssprache

Wenn jemand sagt, ich will den „Jagdschein machen“, oder „Ich mache gerade den Jagdschein“, so ist dies ein Ausdruck der Umgangssprache. Den einen Jagdschein kann man im Sinne des Wortes nicht machen. Man kann einen Jagdschein lösen, Voraussetzung dafür ist jedoch eine bestandene Jägerprüfung. Genau wie „Führerschein machen“ ist es eine ungenaue Beschreibung dafür, dass sich der Anwärter auf den Jagdschein auf die staatliche Prüfung zum Jäger (Jägerprüfung) vorbereitet. Denn das Bestehen der Jägerprüfung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass man später einen Jagdschein lösen kann.

Den Jagdschein machen bedeutet, die Jägerprüfung abzulegen

Wenn man also umgangssprachlich sagt, man möchte einen Jagdschein machen, dann möchte man die Jägerprüfung ablegen. Genauso wie jemand der sagt, ich möchte den Führerschein machen eigentlich meint, ich möchte die Führerscheinprüfung bestehen, damit ich mir danach bei der Behörde einen Führerschein ausstellen lassen kann.

Vorbereitung auf die Jägerprüfung

Zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung kann man eine Jagdschule besuchen, oder einen Vorbereitungslehrgang der örtlichen Kreisjägerschaft. Je nach Gesetzeslage in den einzelnen Bundesländern kann man sich möglicherweise sogar ohne die Teilnahme an einem Vorbereitungslehrgang bzw. ohne den Besuch einer Jagdschule zur staatlichen Jägerprüfung anmelden und so den Jagdschein machen. Ein Scheitern ist hier jedoch vorprogrammiert, da neben theoretischen Kenntnissen auch umfangreiche praktische Übungen von den Prüfern bewertet werden.

Gut schießen können ist nicht alles, was man für den Jagdschein braucht

Schießen mit der Jagdbüchse, zum Teil auf bewegte Ziele (laufender Keiler), sowie Tontaubenschießen mit der Schrotflinte, gehören genauso zur Jägerprüfung wie umfassende Fähigkeiten, Tiere zu bestimmen und zu identifizieren (ansprechen).

Kein Jagdschein ohne Waffensachkunde

Auch und insbesondere die sichere Handhabung der Jagdwaffen wird in der praktischen Prüfung bei der Jägerprüfung von den Prüfern überprüft. Wer den eingestochen Drilling, den der Prüfer für den Prüfling bereit gelegt hat, so sorglos in die Hand nimmt, dass sich ein Schuss löst, ist selbstverständlich sofort durch die Jägerprüfung durchgefallen! Er kann den Jagdschein – jedenfalls in diesem Jahr – nicht mehr machen. Allerdings gibt es natürlich die Möglichkeit, die Jägerprüfung zu wiederholen. Da es sich um eine sehr anspruchsvolle Prüfung handelt, die oft auch als das „Grüne Abitur“ bezeichnet wir, ist das auch gut so. Mancher Meister ist nicht vom Himmel gefallen, war aber trotzdem später ein Meister seiner Kunst.

Wer macht den Jagdschein?

Es gibt viele Familien, die seit Jahrzehnten die Tradition der Jagd von Generation zu Generation weitergeben. Hat der Vater den Jagdschein gemacht, legt meistens auch der Sohn oder die Tochter die Jägerprüfung ab. Insbesondere in der Landbevölkerung gehört es oft zum guten Ton, den Jagdschein zu machen.

Auch Naturliebhaber und Stadtbewohner machen den Jagdschein

Wer nicht mit entsprechender Jägertradition aufgewachsen ist, hat dennoch oft gute Gründe, den Jagdschein zu machen. Wer bereits als kleines Kind gerne in der Natur und im Wald gespielt hat, wer bei den Pfadfindern war und die Orientierung im Gelände, das Versteckspiel und die Exkursionen in die Natur liebte, oder wer sich seit jeher für die Tiere und Waldbewohner interessiert hat, dem kann man nur ans Herz legen, den Jagdschein zu machen. Im Rahmen der Ausbildung zur Jägerprüfung muss sich der Jagdscheinanwärter umfangreiches Wissen zu den heimischen Tierarten aneignen. Auch die Bestimmung und Identifizierung der einheimischen Pflanzenarten gehört mit zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Das ist jedoch noch nicht alles, man lernt auch eine Menge über das jagdliche Brauchtum und die Traditionen der Jäger. Auch die Jagdwaffenkunde stellt einen erheblichen Schwerpunkt in der Ausbildung zum Jäger dar. Deswegen, wegen des starken Interesses für die Natur, die Jagd und Jagdwaffen, machen viele Naturliebhaber und auch Stadtbewohner den Jagdschein.

Frauen sollten unbedingt einen Jagdschein machen!

Auch wenn man es angesichts der Tradition der Jagd und der Jägerschaft vermuten könnte, finden sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend Jägerrinnen in der Jägerschaft ein und fühlen sich dort auch zu Hause. Und man darf es sagen, davon sind gerade auch die männlichen Jäger begeistert. Jagd ist schon lange keine Männerdomäne mehr. Warum sollte es bei dem Sport der Jagd auch anders sein, als bei anderen Sportarten? Frauen haben sich ihre Gleichberechtigung bereits seit langer Zeit erkämpft. Dies gilt auch für die Jagd. Alte Vorurteile wie etwa Frauen können kein Blut sehen, Frauen können kein Tier töten, all das ist Unsinn. Im Gegenteil stellt man in der jagdlichen Praxis schnell fest, dass Frauen – wie auch sonst im Leben – sich durch ihre Besonnenheit und ihre Geduld hervorragend als Jäger „machen“.

Soll ich als Tierschützer den Jagdschein machen?

Was sich auf den ersten Blick wie ein schlechter Witz anhört, stellt sich auf den zweiten Blick fast als Notwendigkeit dar. Die Ausbildung zum Jäger hat sehr viel mit Tierschutz zu tun. Die moderne Jagd ist-entgegen aller weiter bestehenden Vorurteile-nicht auf das blinde Töten von Tieren ausgelegt. Ganz im Gegenteil, Hege und Pflege der Wildtiere sowie der Pflanzen steht für jeden Jäger im Vordergrund. Nicht der schnelle jagdliche Erfolg oder die schnelle Beute stehen im Vordergrund, sondern die nachhaltig betriebene Jagd. Die moderne Jagd ist daher Tierschutz par excellence. Die Jagdzeiten werden in aller Regel immer kürzer, wohingegen die Schonzeiten verlängert werden. Einzelne Arten stehen bereits ganzjährig unter Schonzeit, so das sie faktisch nicht mehr gejagt werden. Jagdrecht ist daher angewandter Artenschutz. Das zeigt sich auch im Bundesjagdgesetz und besonders zunehmend in den Jagdgesetzen der Länder. Angesichts der drastischen Folgen, die Verstöße gegen das Bundesjagdgesetz oder Landesjagdgesetz nach sich ziehen (bis zum Verlust des Jagdscheins), halten sich Jäger im eigenen Interesse an diese Vorschriften. Auch wer sich einmal im Kreise der Jägerschaft umgehört hat und dort Kontakte geknüpft hat wird schnell feststellen, dass das klassische Klischee vom beutesüchtigen Jäger mit der modernen Jagd nichts zu tun hat. Daher darf man mit Recht sagen, dass Jäger zugleich Tierschützer sind. Wer das als Tierschützer anzweifelt, der sollte unbedingt den Jagdschein machen. Denn anstatt stupide Vorurteile gegen Jäger zu hegen, die man gar nicht kennt, kann man sich so ein eigenes Bild machen.

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